Reporting 4. Quartal 2023

Rückblick:
Am 7. Oktober erfolgte der Angriff der Hamas auf Israel und hat die Anleihen- und Aktienmärkte bis Ende Oktober massiv unter Verkaufsdruck gesetzt. Wie schon häufig in der Vergangenheit hielt dieser Verkaufsdruck nicht lange an und die Aktien- und auch Bondsindices notierten per 31. Dezember teilweise wieder auf Jahreshöchst. Dies war auch dem Umstand geschuldet, dass die Inflation in vielen Industrieländern stark am Sinken ist, jedoch die Arbeitslosenzahlen bisher nicht anstiegen. Dies lässt die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erfahrungsgemäss stark schwinden.

Das von uns erwartete Jahresendrally an den Aktienbörsen startete zwar, wie eingangs erwähnt, mit einem herben Rückschlag, fand aber dann umso erfreulicher statt. Einmal mehr waren Technologieunternehmen gesuchter als eher konservative Aktienwerte.

Die Senkung der kurzfristigen Leitzinsen durch die Zentralbanken fand (noch) nicht statt. Dennoch sind die langfristigen Renditen in den Hauptwährungen USD, EUR und CHF bereits um rund ein Prozentpunkt gesunken und haben Bondspreise merklich ansteigen lassen. Auch die Risikoaufschläge (Credit Spreads) bei Ausleihungen an Schuldner mit minderer Qualität wurden geringer und als Folge resultierten für Investoren Erträge im zweistelligen Prozentbereich.

Der CHF verteuerte sich als Folge der massiven Verkäufe von USD und EUR der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gegen beide Währungen weiter. Im Vergleich EUR/USD konnte die europäische Währung nochmals leicht an Werte gegenüber des USD zulegen.
Gold konnte zuerst von kriegerischen Aktivitäten in Israel und später von den nahenden Zinssen-kungen in den USA profitieren. Auch Industriemetalle wie Silber und Kupfer konnten an Wert zulegen.

Ausblick:
Die Erwartung weiter sinkender Inflationszahlen bei gleichzeitig hoher Beschäftigung und tiefer Arbeitslosigkeit, gepaart mit tieferen Zinskosten für Unternehmen bei Investitionen, dürften die Wirtschaft auf breiter Front stützen. Dies wird sich auch in den Erwartungen der Gewinnausweise für Firmen niederschlagen.
Ebenfalls sind historisch gesehen die Wahljahre des US-Präsidenten für die Aktienindices meist positiv.
Und doch, ganz so wolkenlos ist die Weltlage leider nicht. Unsicherheiten in den Liefer- und Transportketten oder verschärfte kriegerischen Aktivitäten in der Ukraine aber auch in Israel mahnen weiter zur Vorsicht, respektive zu einem dynamischen Ansatz der Anlageentscheide.

Die Frage wird weiterhin nicht sein, ob man in Aktien investieren soll, sondern vielmehr wann, zu welchem Grad und in welche Sektoren und auch in welche Länder.
Aktuell segelt der Technologiesektor weiter mit viel Rückenwind in ungeahnte Höhen und zeigt imposant auf, welche Firmen anscheinend die nächste Dekade bestimmen. Hier gilt es, die Welle zu nutzen und den Wechsel in konservative Indices nicht zu verpassen oder auch kurzfristig Gewinne zu realisieren.

Bei festverzinslichen Anlagen favorisieren wir weiterhin hochverzinsliche Anleihen in Hauptwährungen z.B. in USD. Die Duration ist je nach Risiko-/Ertragsverhältnis individuell zu beurteilen, da lange Laufzeiten teilweise bereits relativ wenig Ertrag abwerfen. Wichtig ist auch hier, eine breite Diversifikation der Schuldner sicherzustellen und Ausfälle zu vermeiden.

Die SNB wird voraussichtlich weiterhin Devisen (EUR und USD) gegen CHF verkaufen. Dies dürfte es für USD und EUR schwierig machen, merklich an Wert zu gewinnen, zumal die SNB bisher offensichtlich auch die Zinsschritte mit der europäischen Zentralbank abstimmte und dies wohl auch in Zukunft nicht anders handhaben wird.
Beim EUR/USD dürfte der Wechselkurs stark in Abhängigkeit zu den Zinssenkungen sein, wobei in den USA grössere Zinsschritte erwartet werden.

Tiefere Zinsen, schwächerer USD und wirtschaftliches Wachstum sind gute Nährböden für Industriemetalle z.B. Kupfer oder Silber. Auch Gold dürfte, solange die Unsicherheiten in der Ukraine und in Israel anhalten, weiterhin gesucht sein.

Diese News dient allein zu Informationszwecken und stellt insbesondere kein Angebot zum Kauf, Verkauf oder zur Zeichnung dar. Ebenfalls stellt es in keiner Form eine Beratung dar.